Passeier Tal | © DAV Bergbund

Wenn Engel reisen...

4 Tage strahlend blauer Himmel im Passeier Tal

16.02.2020

14 begeisterte Skitourenfans waren vom 5. bis 9. Februar im Passeier Tal. Peter und Martina hatten die Ausfahrt wieder hervorragend vorbereitet und organisiert, so dass es an nichts fehlte. Untergebracht waren wir – wie die Jahre zuvor - im Gasthof Schönau, welcher sich durch seine herzliche Gastfreundlichkeit, hervorragende Südtiroler Küche und, nicht zu vergessen, die Panoramasauna auszeichnet.

Nachdem es die Tage zuvor geschneit hatte und stürmisch war, meldete der Lawinendienst für weite Teile Lawinenstufe drei. Deswegen entschlossen sich Peter und Stefan, unsere beiden Tourenführer, nach Ulfas zu fahren und von dort zur Rossgruben (2383m) hinauf zu steigen. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es zunächst auf vereisten Fuhrwegen durch den Wald, anschließend über windverpresste Hänge weiter bis zum etwas steileren, letzten Anstieg hinauf zum Ziel. An den Spitzkehren ließen sich Könner von Zauberern und Künstlern unterscheiden, aber oben angekommen sind wir alle. Die Aussicht war traumhaft schön und wir konnten die möglichen Ziele für die Folgetage bereits sehen. Für die Abfahrt motivierten wir uns mit "Super Schnee", so war die Rüttelstrecke mit Humor geschüttelt und anschließende Lockerungsübungen überflüssig.

Am zweiten Tag nahmen wir uns die Schwarzseespitze mit 2988m vor. Gestartet sind wir mit strahlender Sonne am Ende der Timmelsjochstraße. Auf vereistem Weg ging es an der Timmelsalm vorbei und dann in Richtung Gürtelspitze. Aufgrund der Schnee- und Lawinensituation entschieden sich Peter und Stefan die Tour zu ändern. Umgeben von einer unberührten, coupierten Landschaft erreichten wir nach knapp drei Stunden Aufstieg und 1000hm unser Ziel, die Karlsscharte 2666m. Außer Hans, einem Südtiroler Bergretter – vor dem sich unsere beiden Mädels in der Schönau kaum retten konnten - waren nur wir am Gipfel. Windstill und mit viel Sonne genossen wir die Gipfelrast. Unsere beiden Tourenführer entdeckten wunderbare, unverspurte Hänge und wir genossen die Abfahrt. Selbst der am Morgen noch vereiste Fahrweg war angetaut und gut zu fahren.

Die hohe Kreuzspitze (2743m) war das Ziel des dritten Tages. Einen guten Kilometer talabwärts von der Schönau liegt der Einstieg. Ungefähr 1100hm braucht es bis man oben ankommt. Bis auf die letzte Querung kurz vor dem Gipfelanstieg und der Gipfelanstieg selber, ist es eine angenehme und leichte Tour. Vom Gipfel aus kann man die Querung einsehen und beobachten wie unterschiedlich die einzelnen Tourengeher diese Passage sowohl hinzu als auch zurück bewältigen.

Die Krönung der Ausfahrt war der vierte Tag, wo wir den hinteren Kitzkogel (3059m) mit 1350hm in Angriff nahmen. Gestartet sind wir um 8 Uhr wieder am Ende der Timmelsjochstraße. Wir hatten bestes Wetter, hervorragenden Schnee und gut angelegte Spuren. Trotzdem hatte eine Gruppe für den letzten Anstieg Harscheisen aufgezogen. Auch klar, dass es nicht Peters Gruppe war. Die kamen erst gar nicht auf diese Idee. Obwohl es Sonntag und der Parkplatz ziemlich überfüllt war, gab es am Gipfel reichlich Platz. Die Abfahrt war ein einziger Genuss und jeder jubelte auf seine Weise: laut oder eher leise im Geheimen. Es waren Momente des Glücks.

Unser aller Dank gebührt Peter und Martina für die gelungene Organisation und ihr Geschick, Menschen, die sich nicht kennen, gut zusammen zu bringen, so dass innerhalb kurzer Zeit eine harmonische, entspannte Gruppe entsteht. Ebenso möchten wir uns bei unseren beiden Tourenführern Peter und Stefan bedanken, die uns mit ihrer großen Erfahrung sicher und mit Bedacht geführt haben. DANKE!